Letzte Nacht hat hier jemand eingebrochen und nach Geld gesucht. Ich habe beim Suchen geholfen. Leider erfolglos! – Über diesen Witz kann ich zwar immer noch lachen, aber wenn ich dann mal ganz ehrlich auf unser Konto und meine persönliche Altersvorsorge schiele, muss ich doch schlucken. Vor einiger Zeit hat der Kinderhabenblog das Thema „Mamas und Moneten“ angestoßen. Seitdem treibt auch mich die Frage um: Wie kann ich als Frau und Mama für die Rente sparen? Lohnt es sich überhaupt etwas zurückzulegen, wenn ich gar nicht viel Geld habe? Und welches Finanzprodukt ist da überhaupt geeignet?

Ich habe Antworten gefunden! Im heutigen Blogbeitrag knüpfe ich an meinen ersten Beitrag „Kassensturz“ an und zeige dir meine ersten Schritte zur finanziellen Sicherheit.

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Frauen und Finanzen: Sind wir unfähig?

Kassensturz – ein Rückblick

In meinem letzten Artikel habe ich mir eine kleine Liste als Hausaufgabe gemacht. Das sind die Säulen und Fragezeichen zu meiner persönlichen Altersvorsorge:

  1. Deutsche Rentenversicherung: Mein Jüngster ist jetzt 2. Wenn ich die drei Jahre Erziehungszeit für ihn voll habe, werde ich die Rentenjahre für ihn beantragen. Für die anderen Kinder habe ich sie schon beantragt. Status: auf Eis. (Kleine Erinnerung: Die Rentenjahre werden dir NICHT AUTOMATISCH GUTGESCHRIEBEN, du musst sie beantragen!)
  2. Riester-Rente: Ich hab mich damit noch nicht beschäftigt aus Faulheit. Ich zahle da den Mindestsatz (5€ im Monat) und bekomme den vollen Bonus, so haben mir das der Steuerberater und mein Mann erklärt. (Das Ganze funktioniert wahrscheinlich nur gut, wenn Stefan und ich verheiratet bleiben. Haben wir ja auch vor, von daher schlummert das Thema noch ein bisschen weiter. Status: Nochmal von Stefan erklären lassen.)
  3. Private Rentenversicherung/Lebensversicherung: Ich bin drauf und dran die zu kündigen. Ich habe zwei Verträge, die ich nicht verstehe, und das gefällt mir nicht. (Mir gefällt auch nicht, dass ich gar nicht weiß, wieviel Blut an diesen Verträgen klebt. Leider muss ich befürchten, dass Versicherungen deutlich skrupelloser Geld anlegen als ich es selbst tun würde…) Als nächstes lasse ich mich von der Verbraucherzentrale beraten – die haben unabhängige Finanzexperten, die die Versicherungen beurteilen und mir die Verträge erklären können. Status: To do!
  4. Wohneigentum: Als Geldanlage taugt ein Eigenheim nicht, das habe ich inzwischen gelernt. Es ist aber nun nicht zu ändern. Gekauft ist gekauft, und wir fühlen uns ja ganz wohl hier. Seit Kurzem vermieten wir eine kleine Wohnung hier im Haus (womit wir wiederum einen Kredit abbezahlen) – ein wichtiges Standbein für mein geheimes Ziel, das passive Einkommen.
  5. Rente für Selbstständige: Ich habe in „Kassensturz“ einen Anbieter erwähnt. Ich habe inzwischen auch noch weitere Anbieter gefunden, die Selbstständige und Freiberufler ansprechen und eine flexible Spar-Rente anbieten, bei der man in beliebiger Höhe sparen und auch mal aussetzen kann. Ich habe mich dagegen entschlossen. Was die anbieten, kann man sich auch selbst aneignen und dann selbst direkt investieren, da brauche ich niemand, der da zwischengeschaltet ist und auch dran mitverdient. (Dazu gleich mehr!)
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Hallo? Geld da?

Wer hat Angst vorm Kontostand?

Ich habe sehr lange die Augen vor dem Thema Geld verschlossen – wahrscheinlich aus einer Angst und einer gewissen Scham mich mit diesem Thema zu befassen. Ich hatte sogar mal Angst auf mein Konto zu gucken. Witze und Sprüche wie der eingangs erwähnte hielten mich noch bei Laune, aber Galgenhumor kann ja keine Dauerlösung sein. Fakt ist: Altersarmut ist in erster Linie Frauenarmut! Speziell wir Mütter bewegen uns finanziell auf dünnem Eis.

Also habe ich mich mithilfe einiger Blogs, Bücher und Podcasts näher mit dem Thema beschäftigt. Meine Lese- und Linktipps findest du unten. Begonnen habe ich mit meiner bisherigen Altersvorsorge. Wichtige Erkenntnis: Rentenjahre beantragen!

Geldfluss und Gemeinschaftskonto

Sparen.

So simpel! Doch wie und wovon anfangen? Während die Rechnungen vor unserem Konto campieren als gäbe es hier was umsonst, machen die Euros den Houdini, und das nächste Einkommen… nun ja, hat immer ne lange Anreise.

Deshalb empfehle ich an dieser Stelle den Blick auf den eigenen Geldfluss. Bei uns hat Stefan schon gut durchdachte Strukturen geschaffen – als Excel-Master hat er uns eine geniale Übersicht gebaut, auf der wir sämtliche Ein- und Ausgaben überwachen. Seit Kurzem arbeiten wir sogar mit Budgets, und wir sehen tagesaktuell, wo wir stehen. Und ob der Herbsturlaub noch drin ist oder nicht.

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Der interne Geldfluss und das Gemeinschaftskonto

Unser Geldfluss läuft so: Stefan und ich besitzen jeweils ein eigenes, privates Konto und ein Gemeinschaftskonto, bzw. zwei Gemeinschaftskonten – eins ist nur für Zahlungen rund um das Haus, da wir seit einiger Zeit eine kleine Wohnung vermieten. Ich habe außerdem noch ein Geschäftskonto für mein kleines Business rund ums Bloggen und Nähen.

Stefans Gehalt fließt zunächst auf sein Konto, und er bucht es dann auf das Gemeinschaftskonto. Ähnlich läuft es mit dem Kindergeld, das zuerst bei mir landet. Ich buche – genau wie er – auch nicht alles um, aber gut 90%. Unsere Mieteinnahmen (wir vermieten eine kleine Wohnung hier im Haus) laufen separat, ebenso Einnahmen über mein Business. Da habe ich natürlich ein Gechäftskonto, wo alle Zahlvorgänge drüber laufen.

Ob dieser Geldfluss optimal ist, muss jeder selbst entscheiden. Noch fairer ist es wahrscheinlich, wenn alle Einnahmen zuerst auf das Gemeinschaftskonto gehen und das Geld von da aus auf die privaten Konten verteilt werden.

Der wichtige Punkt, egal in welcher das Geld intern fließt, ist: Es gibt ein Gemeinschaftskonto.

Das solltet ihr unbedingt einrichten, wenn ihr das noch nicht habt! Ich höre auch immer wieder, dass jeder so sein eigenes Geld hat. Dass ein Gemeinschaftskonto nicht funktionieren würde. Der eine bezahlt dann das, und die andere jenes – aber einen Überblick hat man so natürlich nicht. Und es entstehen dann auch so Streits wie „Wie, du hast 80€ bei DM ausgegeben? Wofür?“

Wenn man ein gemeinschaftliches Konto pflegt (und idealerweise Budgets für einzelne Positionen vergibt, wie Urlaub, Auto, Essen, Kleidung, etc), wird die Sache mit dem Geld auch für die Beziehung leichter – zumindest ist das meine Erfahrung. Ich musste auch schonmal beantworten, wofür ich 80€ bei DM ausgegeben habe. Die Antwort war: 2x Windeln in zwei Größen, Feuchttücher, Babybrei, Waschpulver, Shampoo, Ersatzzahnbürsten und eine Anti-Ziep-Bürste. Da war kein Lippenstift dabei!

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Um das Geld fair zu verteilen, Schwarzkonten vorzubeugen usw. plädiere ich doch sehr für das gemeinschaftliche Konto und jedem Partner natürlich ein eigenes, privates Girokonto, sowie ein Tagesgeldkonto und ein Depot. Außerdem sollte jeder einen festen Betrag zur eigenen, freien Verfügung haben, und zwar ohne dass ein Partner dem anderen Rechenschaft schuldig ist. Ich betone das, weil mir Konflikte rund um die Geld- (=Macht-) Verteilung in Partnerschaften im privaten Umkreis, in Facebookgruppen, auf Twitter und Mamaforen immer wieder begegnen. Und das sind genau die Konflikte, die dann irgendwann zu Scheidungen führen.

Männer und die Geldmacht

Männer gucken vielleicht auch erstmal ziemlich irritiert, wenn du jetzt mit dem Gemeinschaftskonto anfängst, so nach dem Motto „Wie, du willst dein eigenes Geld? Du bekommst doch alles von mir!“ oder „Ich bin doch deine Altersvorsorge.“ (Selbst mein Mann sagt mir das zuweilen, und ich bin mir da auch sicher, aber es wurden auch schon ganz andere Ehen geschieden!)

Irgendwie steckt in in vielen Männern dieser Kurzschluss, der die weibliche, finanzielle Unabhängigkeit mit dem Ende der Liebe gleichsetzt. Im Gesetz steht aber von Liebe nix! Vor dem Gesetz ist eine Ehe eine „Wirtschaftsgemeinschaft“.

Und deshalb sollten wir Frauen eben nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern uns mehr mit dem Thema beschäftigen. Ich fasse bis hierhin einmal zusammen:

  1. Schau dir deine bisherige Vorsorge an, und
  2. dann analysiere euren internen Geldfluss, am besten mithilfe einer Excel-Tabelle, in der ALLES auftaucht.

Gibt es Optimierungsbedarf? Dann sprich mit deinem Mann darüber! Und: Verstehst du alles, z.B. deinen privaten Rentenvertrag?

Als nächstes geht es dann ganz konkret los mit dem Sparen.

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Als Mutter für die Rente sparen?

Egal wie gut der Geldfluss organisiert ist – er bringt ja nicht automatisch mehr Geld rein. Und wenn es vorher schon nicht gereicht hat, wie soll das jetzt nützen?

Nun, allein wenn wir uns mit einem Thema beschäftigen und es verbessern wollen, ändern wir schon etwas. Damit legen wir in diesem Fall den Grundstein für viele Euronen auf dem Konto.

Jedes Vermögen beginnt mit dem ersten Cent. Und es hat ALLES mit der inneren Einstellung zu einem selbst und zum Geld zu tun, ob es klappt. Oder nicht.

Du kennst bestimmt Geschichten von Lottokönigen oder erfolgreichen Sportlern, die am Ende verarmt waren? Was haben die falsch gemacht? Sind sie Betrügern auf den Leim gegangen?

Ich denke nicht. Ich denke, die haben einfach nie gelernt mit Geld umzugehen. Die haben alles verprasst. Geld ist treulos, das bleibt nicht von selbst bei einem. Wenn man nicht darauf aufpasst, ist es ganz schnell wieder weg.

Diese Wahrheit ist simpel, und all unsere Mütter und Großmütter haben sie uns schon gesagt. Wir sollten uns jetzt daran erinnern und einfach sparen.

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Sparen? Wovon?

Zuerst einmal musst du die Frage beantworten: Wie willst du sparen? Ich habe mir dazu ein Tagesgeldkonto eröffnet.

Das Ende des Monats ist ein schlechter Zeitpunkt um zu sparen. Also habe ich bei mir etwas geändert: Anfang des Monats, wenn frisches Geld da ist, geht direkt ein Dauerauftrag auf das Tagesgeldkonto. Ich habe keinen großen Spielraum, ich beginne erst einmal mit 20€ und überweise zusätzlich etwas, wenn es möglich ist. Da meine Einnahmen als Selbstständige doch sehr unterschiedlich sind – mein schlechtester Monat im letzten Jahr lag bei 90€, der beste bei 800€ (Ausgaben noch nicht eingerechnet), bin ich vorsichtig. Ich überweise ja auch regelmäßig Geld auf das Gemeinschaftskonto um Haushalt, Kredit usw. mitzubezahlen.

Ich achte zusätzlich mehr darauf, dass da jetzt auch mal „zuviel“ auf dem Konto ist. Ich habe meine Ausgaben sehr genau analysiert und bin in einigen Dingen geizig geworden.

Aber 20€ im Monat sind für mich gut machbar. Es ist beruhigend, dass da ein Konto ist, auf dem ich wenigstens ein bisschen Geld sammle. Mit Zinsen sieht es aktuell schlecht aus – das lohnt sich erst ab größeren Kapitalanlagen (ab 1000€, die habe ich aber auch nicht über).

Ich fasse also noch einmal zusammen:

  1. Schau dir deine bisherige Vorsorge an, und
  2. dann analysiere euren internen Geldfluss, am besten mithilfe einer Excel-Tabelle, in der ALLES auftaucht.
  3. Eröffne ein Tagesgeldkonto
  4. Spare immer zum Monatsanfang 20€.

Mein nächster Schritt wird ein ETF-Sparplan sein. Der soll langfristig meine bisherige private Altersvorsorge ersetzen. Darüber schreibe ich beim nächsten Mal. Dann geht es um die Welt der Banken und Aktien und Fonds – eigentlich NICHT meine Welt. Aber nur die Machtlosen und Ohnmächtigen treiben in einer Welt vor sich hin, die sie nicht verstehen. Deshalb werde ich den Weg ins Ungewisse wagen und ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Wenn ich zurück bin, erzähle ich von meinen Erkenntnissen ;).

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Lesetipps

Ich habe mir vieles angelesen und bin auch noch längst nicht am Ende! Hier eine kleine Auswahl an Link- und Buchtipps zum Thema.

Mein liebster Finanz-Blog ist der Blog von Madame Moneypenny. Hier habe ich sehr sehr viel gelesen und gelernt. Neben dem Blog möchte ich dir außerdem ihren Podcast ans Herz legen: Den höre ich meist morgens, bevor die Kinder aufstehen, über Spotify. (Übrigens mag ich sonst überhaupt keine Podcasts – ihrer ist tatsächlich der Einzige, den ich höre, und das will schon was heißen!) Eine prima Folge zum Start ist diese: Tipps an Mamas in Teilzeit.

Natascha Wegelin alias Madame Moneypenny hat auch ein Buch geschrieben: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können*.

Ein Buch, das mir die Augen öffnete. Ich habe es auf die Empfehlung eines anderen Bloggern hin gekauft: Rich Dad. Poor Dad.* Hier geht darum, was reiche, erfolgreiche Menschen ihren Kindern über Geld beibringen. Das Buch dreht sich viel um die Einstellung zu Geld und hat mir neue Denkwege eröffnet.

Einen netten Selbsttest dazu, welcher Geld-Archetyp man selbst ist, gibt es bei Uta Nimsgarn. Sie hat auch eine Facebook-Gruppe und einen (kostenpflichtigen) VIP-Club. Der Archetypen-Test ist aber kostenlos. Ich fand es ganz witzig den mitzumachen.

Eine abschließende Blog-Empfehlung: Finanzrocker! Mein Metalherz schlägt hier natürlich noch ein bisschen schneller – hier geht’s direkt ums Eingemachte: Dividenden, passives Einkommen usw. Ich hab mir jetzt erstmal den Newsletter abonniert und werde da demnächst tiefer eintauchen…

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Werbelinks: Dieser Beitrag enthält „affiliate Links“ bzw. „Werbelinks“. Die erkennst du an dem „*“. Das funktioniert so: Wenn du über so einen Link etwas kaufst, erhalte ich eine kleine Provision als Dankeschön – ohne Mehrkosten für Dich! Wenn Dich mein Artikel in irgendeiner Form weitergebracht hat, freue ich mich, wenn du über einen Werbelink von mir etwas einkaufst.


Ich will dir hier nichts für ein paar Cents Provision „andrehen“ – es bleibt eine ehrliche Empfehlung, die ich gern mit dir teile. Ich würde nichts empfehlen, von dem ich nicht überzeugt bin. Übrigens verzichte ich weitgehend auf amazon-Links aus ethischen Gründen und fände es gut, wenn du das auch tätest. Dann wären wir schon zwei, und vielleicht würden wir sie dann wirklich dazu bringen ihre Steuern zu zahlen oder ihre Mitarbeiter vernünftig zu bezahlen.
Für deine jegliche Unterstützung – in Form von Kommentaren, einem Einkauf über einen Werbelink oder einer persönlichen E-Mail – danke ich dir!

Author

Sonja alias Padermama - kreativ-wilde Mama von vier Kindern. Liebt ihren Garten, Nähen und laute Musik.

5 Comments

  1. Liebe Sonja,
    Rente ist ein sehr schwieriges Thema, nicht nur für Mütter. Der Gesetzgeber ändert ja dauernd irgendetwas (Also es wird weniger und man darf als „Ausgleich“ aber erst später in Rente…) Gerade bei so langen Zeiträumen kann jede Entscheidung falsch sein. Riestern ist auch so ein Beispiel für einen gut gemeinten Ansatz, der aber letztlich wohl nur für die Versicherungen gut ist.
    Ich wünsche Dir noch eine schöne Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • Hallo Wolfgang,

      ja, das stimmt – die Gesetzeslage ist in punkto Rente mehr als unsicher, wenn man z.B. auf die Besteuerung der Rente schaut. Das haben sich die jetzigen Rentner auch anders vorgestellt.

      Und mit dem Riester – das hatte ich schon so befürchtet. Leider ist da von gewissen Parteien auch nichts zu erwarten, außer dass einem noch mehr Geld aus der Tasche gezogen wird. Immer schön verpackt als Geschenk.

      *seufz*

      Umso wichtiger, dass wir uns mit dem Thema beschäftigen!

      Danke für deinen Besuch und Kommentar dazu :).

      Lieber Gruß,
      Sonja

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