Als die Schule vorzeitig den Unterricht auf Distanz gelegt hat und es hieß, der Lockdown soll bis 10.01. dauern, habe ich es mir – wie Du Dir wahrscheinlich auch – schon ausgerechnet: Das wird länger dauern. Aber erstmal Frohes Neues! Starten wir mal in das neue Jahr. Das ist noch keine zwei Wochen alt, doch wenn man dachte, dass es nicht absurder als 2020 werden könnte – nun ja… Heute gibt’s dafür einen kleinen Einblick in unseren aktuellen Alltag mit Corona Homeschooling und vier Kindern, der irgendwo zwischen „eigentlich läuft es gut“ und Verzweiflung changiert…

Coronafamilie

Ich kenne keine Mutter, die nicht mit einem weiteren Lockdown gerechnet hat, insofern sind wir hier im Hause Padermama nicht wirklich überrascht. Nur unsere Ministerin wirkte ein bisschen überfahren auf mich, als sie dann zurückruderte und kleinlaut bekanntgab, dass sie nun doch Schulen und Kitas schließen müsse.

Keine Ahnung, wie es bei Dir gerade aussieht, aber meinen Kindern fehlen Spielfreunde, Fußballtraining und auch der ganz normale Tagesablauf mit der Schule.

Das können wir als Eltern nur bedingt auffangen. Wir versuchen ja auch nebenbei, den Laden hier am Laufen zu halten. Mein Mann arbeitet Vollzeit im Home Office – so gut das eben geht, wenn vier Kinder sich gleichzeitig hier streiten, weil sie sich gegenseitig die Radiergummis klauen. Das geht Dir wahrscheinlich ähnlich, und über die Freuden des Home Office hat sich die deutsche Medienlandschaft im vergangenen Jahr genug ausgelassen. Ich fühle mich ein bisschen in die Zeit des ersten Lockdowns zurückversetzt. Auch wenn man es jetzt schon kennt und es auch nicht überraschend kam – doof ist es ja trotzdem.

Dass wir zusätzliche Kinderkranktage nehmen dürfen, ist ein nettes Zugeständnis der Regierung, trifft uns aber zum Beispiel gar nicht: Ich bin selbst und ständig mit meinem Onlinebusiness (das glücklicherweise trotzdem irgendwie weiterläuft, aber eben auch betreut werden will), und mein Mann hat so viele Projekte zu betreuen, dass er hinten und vorne nicht weiß, wo er denn da noch coronakinderkrank machen soll. Die Arbeit ist ja trotzdem da, die Deadlines auch. Als Ingenieur in der Planung kann er ja schlecht den Auftraggebern sagen, dass das dieses Jahr nix mehr wird mit seinen Berechnungen. Da hängen zum Teil öffentliche Auftraggeber dran und genau, richtig: Steuergelder, und nicht gerade wenig.

Unterricht online funktioniert bei uns ganz gut bisher

Digitale Aufrüstung und E-Learning

In Sachen „digitales Lernen“ hat sich bei uns ein bisschen was getan: Unsere Grundschule ist deutlich besser vorbereitet als noch vor einem Jahr, als ich den Homeschooling-Stundenplan mit Alba Berlin und der Sendung mit der Maus gemacht habe. Via Teams haben beide Schulkinder morgens Online-Sitzungen, Arbeitspläne kommen per Email. Ich muss sagen: Das läuft bisher gut!

Auch wir haben „digital aufgerüstet“: Nachdem die Schule jetzt abfragte, wie es denn mit digitalen Endgeräten bei uns ist, haben wir Tablets gekauft. Ökonomisch schwächeren Familien wurden Tablets zur Verfügung gestellt, da haben wir uns aber mal vornehm zurückgehalten und selbst Tablets gekauft. Ich finde es an dieser Stelle übrigens gut, dass die Regierung hier Geld locker gemacht hat, ich will ja auch nicht immer nur meckern.

In den sozialen Medien sehe ich immer wieder blöde Anspielungen und Witze von wegen Overheadprojektor – das kann ich zumindest für unsere Grundschule nicht bestätigen. Nur die Grundschule selbst hat ein instabiles WLAN – die Kinder, die dort in der Notbetreuung sind, können also nur bedingt an den Online-Sitzungen teilnehmen. Die sei informiert, heißt es. Liebe Stadt Paderborn, wenn Du das lesen solltest: Schick doch mal ’nen Techniker vorbei ;).

Kleiner Kauftipp noch am Rande (ich muss ja auch von irgendwas leben): Wir haben unsere zwei Tablets über den Anbieter AfB* angeschafft, der gebrauchte Geräte (Computer, Tablets, Smartphones…) aufbereitet und verkauft. Der Anbieter beschäftigt außerdem Menschen mit Behinderung – wenn wir nun also schon Tablets anschaffen mussten, dann fand ich das eine gute Sache, diese Firma zu unterstützen. Ich hab da vor einiger Zeit auch mein Handy gekauft und bin sehr zufrieden, was die Beratung per Chat beim Kauf angeht, als auch die Qualität des Geräts. Wenn ich IT-mäßig nochmal etwas brauche, gucke ich zuerst da. Preislich liegen die natürlich auch sehr gut da, günstiger als Neuware.

Corona Homeschooling – läuft eigentlich

Grundschule per App

Neben Videokonferenzen über MS Teams nutzen wir die Antolin-App, die die Kinder gerne machen und die die Leselust fördert (Lesetipps für Kinder findest Du z.B. hier), und die ANTON-App, über die die Kinder wirklich gute Aufgaben für die Schule machen können. Die Lehrerin hat da auch Zugriff und kann sehen, welche Aufgaben die Kinder gemacht haben. Da sammeln sie dann Münzen und Pokale, die sie dann für Spiele ausgeben können. Das funktioniert bisher ganz gut, die Grenzen zwischen „E-Learning“ und Rumdaddeln sind allerdings fließend – was von mir dann mehr Aufsicht erfordert und mehr Zeit, die mir dann zum Arbeiten fehlt (vom Haushalt ganz zu schweigen).

Abgesehen davon läuft es hier alles irgendwie im Rahmen, auch wenn ich zwischendurch extrem genervt bin und irgendwie andauernd da Gefühl habe, dass ich alle 2 bis 5 Minuten unterbrochen werde. Mal einen Satz zuende denken, das wär was!

Die Kinder haben zum Glück vor den Weihnachtsferien die meisten ihrer Arbeiten geschrieben, die weitere Schullaufbahn sehen wir da im Moment nicht gefährdet. (Ich bin aber auch froh, dass die Kinder noch in der Grundschule sind, an weiterführenden Schulen und in den Abschlussklassen sieht das womöglich anders aus.)

Während Homeschooling für die beiden Grundschulkinder eigentlich ganz gut läuft, leiden die Kindergartenkinder, speziell unsere Vorschülerin, dass sie leider das schöne letzte Kindergartenjahr irgendwie verpasst.

Vorschule digital?

Während die größte Alltagsherausforderung bei den beiden Großen Streitereien sind, habe ich ja hier noch die beiden Kindergartenkinder, davon eine wissbegierige Vorschülerin, die bisher leider noch überhaupt keine Einschulungsvorbereitung mitmachen konnte.

Das bricht mir ehrlich gesagt das Herz. Das Vorschuljahr ist im Kindergarten das schönste für die Kinder: Sie sind jetzt „die Großen“. Sie haben normalerweise extra eine Stunde Vorschule pro Woche, und sie haben normal extra Projekte (Matheprojekt, Feuerprojekt…) und viele extra Ausflüge (zum SCP-Stadion, zur Feuerwehr, ins Kinderkrankenhaus…). Das fällt jetzt alles aus.

Es geht mir gar nicht so sehr darum, dass sie Stoff verpasst oder nicht gut auf die Schule vorbereitet wird, aber die Magie einer Abschlussklasse zu spüren – das ist auch im Kindergarten schon etwas Besonderes, und das fehlt, und das können wir hier nicht auffangen.

Für sie habe ich jetzt ein paar Vorschul-Vorbereitungshefte* gekauft. Während die Großen also ihre Aufgaben machen, kann sie wenigstens auch ein paar Aufgaben machen. Das ersetzt aber natürlich nicht die Ausflüge und Gemeinschaftsaktionen. Natürlich sehe ich ein, dass das bei den Coronazahlen gerade doof ist, aber doof ist halt doof.

Das Gute an Corona

Es ist nicht alles schlecht, echt nicht. Ja, ich meckere auch ein bisschen und bin sicherlich nicht in allen Details mit dem einverstanden, was da an Verordnungen kam. Die Maske nervt, manche Tage sind recht eintönig. Ich will endlich wieder zum Yoga und dass die Kinder zum Sport können.

Aber sonst geht’s uns gut.

Wir schlafen morgens einigermaßen aus. Mein Mann ist soviel zuhause wie noch nie zuvor – das Home Office ist jetzt richtig salonfähig, und er wird weiterhin, auch nach der Pandemie, viel Zeit zuhause sein. Normalerweise pendelt er ja zwischen Paderborn und Hamburg – ich bin dann zum Teil ganze Wochen allein mit den Kindern (und dem Hund, zu dem komme ich nochmal gesondert). So sparen wir immerhin die Spritkosten und sind mehr zusammen.

Ich muss morgens nicht vier Brotdosen fertigmachen und nicht mit zwei unwilligen Kindergartenkindern kämpfen, die partout nicht in den Kindergarten wollen. Ich muss keine verschlafenen Schulkinder aus dem Schlaf reißen und sie im Dunkeln zur Schule jagen. Die Große fragte jetzt schon, ob sie im Bett bleiben könne zu ihrer Teams-Sitzung – naja, soweit wollen wir es nicht ausarten lassen, aber es ist hier alles schon irgendwie entspannter.

Diese Dinge schätze ich als sehr positiv ein. Sie wiegen ein bisschen was von dem Ärger und dem Frust und dem Druck auf, den wir hier sonst ab und zu aufbauen. Und ansonsten hoffen wir einfach, dass die Zahlen bald wieder runter gehen. Allen, die deutlich schlimmer betroffen sind, die krank sind, um jemand bangen, der gerade krank ist, oder auch einfach nur verärgert und frustriert, wünsche ich Kraft und Nerven, diese Zeit gut zu überstehen. Wir schaffen das schon.

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Author

Sonja alias Padermama - kreativ-wilde Mama von vier Kindern. Liebt ihren Garten, Nähen und laute Musik.

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